seele erbt angst
… ahnt
die versunkende wahrheit
die geschichte hinter dem schrecken
spuren des lebens im krieg
trotzt der Beklemmung
fühlt den schmerz
sucht bei den ahnen
findet sich selbst
(Isabella Gerstgrasser)
Wenn Geschichte in der Seele weiter wirkt – Herausforderungen in den Lebensgeschichten der Nachkriegsgeneration bis heute
70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus leben wir in einer Zeit, in der offenbar immer mehr Menschen das Bedürfnis haben, diesen traumatischen Teil unserer Geschichte auf neue Weise zu erinnern. Nach den Fakten der Historie, nach der Würdigung des Leids der Opfer – und beides ist freilich noch nicht abgeschlossen – tauchen nach Jahrzehnten einer Kultur des Beschweigens immer mehr Erzählungen auf.
Vor allem die dritte Generation, die „Kinder der Kriegskinder“, beschäftigt sich zunehmend interessiert und mutig mit der eigenen Familiengeschichte und nicht wenige erkennen dabei, dass die alten Schatten über die Generationen weiterhin wirken – dass ihre Eltern nicht in Frieden und sie selbst nicht frei sind.
Gesprächsabende:
Wir wollen Menschen unterschiedlicher Generationen anzusprechen, deren Lebensgeschichte von diesem Erbe begleitet ist. Die Treffen sollen zum Austausch und zu einer gemeinsamen Erkundung dienen. Das Ziel ist, die eigene Biografie auch in diesen erweiterten historischen Zusammenhängen zu lesen und darin Entlastung, Ressourcen, neue Handlungsmöglichkeiten, Sinn und Verantwortung zu erkennen.
Referenten: Karin Oblak, Dorothea Kurteu
Ort: Bildungshaus Mariatrost, Kirchbergstraße 18, A-8044 Graz, T 0316/391131, M office@mariatrost.at
Termin: März, 12. April, 10. Mai, 7. Juni 2016, jeweils Dienstag von 18. 30 – 21.30 Uhr
Teilnahmebeitrag: € € 15,– pro Abend, (die Abende können einzeln besucht werden)